MPIPZ UND DIE WiS

Das Max Planck Institut für Pflanzenzüchtungsforschung (MPIPZ) und die WissenschaftsScheune (WiS).

Das Leitbild der WissenschaftsScheune

Die WissenschaftsScheune ist das „Schaufenster“ des Max-Planck-Instituts für Pflanzenzenzüchtungsforschung (MPIPZ), um Neugier an Pflanzenforschung zu erwecken, Forschungsergebnisse der Pflanzenwissenschaft aus erster Hand einer breiten Öffentlichkeit nahe zu bringen und Anwendungen in der Landwirtschaft im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung verständlich zu machen.

Dazu bieten sich einzigartige Voraussetzungen, auf denen das Alleinstellungsmerkmal der WissenschaftsScheune beruht:

Seit 1955 wird am Standort Forschung an Pflanzen betrieben. Die erarbeiteten wissenschaftlichen Erkenntnisse haben zur Entwicklung vieler Sorten für die landwirtschaftliche und gärtnerische Praxis geführt. In den 1980er Jahren verlagerte sich der Schwerpunkt auf die molekulare Grundlagenforschung. Heute erforschen 200 Wissenschaftler in 4 Abteilungen die Lebensgemeinschaft von Pflanzen und Bodenmikroben, welche Funktion einzelnen Genen im kompletten Netzwerk der Pflanzen zukommt und wie dieses Netzwerk gesteuert und kontrolliert wird. Mit diesem Wissen können Merkmale bei Nutzpflanzen gezielt verbessert und für die moderne Pflanzenzüchtung genutzt werden. Dazu werden die Mechanismen der natürlichen genetischen Vielfalt – der Biodiversität- erforscht, z.B. wie aus Wildformen im Zuge der Domestikation Kulturpflanzen hervorgehen können. Diese Formenvielfalt zu verstehen und für eine nachhaltige, ressourcenschonende Landwirtschaft der Zukunft zu nutzen ist ein vorrangiges Ziel der Institutsarbeit. Denn der durch die wachsende Weltbevölkerung steigende Bedarf an Nahrungsmitteln sowie der Klimawandel stellen eine enorme Herausforderung für die nachhaltige Nahrungsproduktion und den Erhalt der Ökosysteme dar.

Die WissenschaftsScheune befindet sich an der Schnittstelle zwischen Forschung und landwirtschaftlicher Praxis. Zum Institut gehört ein landwirtschaftlicher Betrieb – das Gut Vogelsang – , der Flächen für wissenschaftliche Versuche bereitstellt und auf über 150 ha Landwirtschaft betreibt. Fortschritte in Züchtung, Pflanzenbau und Landtechnik fließen in das Anbaukonzept ein. Spezielle Projekte ergänzen das Agrarsystem im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung. Wichtige Ziele bestehen hier darin, Forschung und Praxis zu verbinden, Natur und Umwelt zu schützen sowie Alternativen der modernen Landwirtschaft zu erkunden. Das Gelände wurde im Rahmen des Strukturförderprogramms Regionale 2010 des Landes NRW und der Stadt Köln zum Landschaftspark Belvedere ausgewiesen.

Die Forschung am MPIPZ wird durch eine langjährige aktive Öffentlichkeitsarbeit begleitet. Bereits vor 30 Jahren trat die Wissenschaft aus dem „Elfenbeinturm“ heraus und öffnete sich der breiten Öffentlichkeit. Zahlreiche Besuchergruppen informieren sich seither über die Forschung an Pflanzen und die Anwendung der Erkenntnisse. Um die Öffentlichkeitsarbeit noch intensiver und interessanter vor dem Hintergrund der globalen Herausforderungen zu gestalten, Motivation und Begeisterung vorzuleben, Raum für Ideen zu schaffen sowie zielgruppengerecht zu kommunizieren hat der Verein der Freunde und Förderer des Max- Planck-Instituts für Pflanzenzüchtungsforschung im Jahre 2006 die WissenschaftsScheune ins Leben gerufen. Diese wurde zu einem innovativen außerschulischen Lernort weiterentwickelt, der zur Bildung für eine nachhaltige Entwicklung aus erster Hand in einem prädestinierten Lernumfeld beiträgt.